Alarmstufe Rot: Die häufigsten Betrugsmaschen auf Kleinanzeigen in der Schweiz
Hallo und willkommen zurück auf dem vendino.ch Blog! In unserem letzten Beitrag haben wir die 7 goldenen Regeln für sicheres Handeln besprochen. Heute gehen wir einen Schritt weiter und leuchten in die dunklen Ecken des Online-Handels.
Die gute Nachricht vorweg: Die überwältigende Mehrheit der Deals auf vendino.ch läuft fair und ehrlich ab. Damit das für dich auch so bleibt, ist es wichtig, die Tricks der Betrüger zu kennen. Wissen ist dein stärkstes Schutzschild. Hier sind die häufigsten Betrugsmaschen auf Kleinanzeigen in der Schweiz, auf die du achten solltest.
1. Die Kurierdienst-Falle (Der häufigste Trick!)
Diese Masche zielt fast immer auf Verkäufer ab und ist momentan extrem verbreitet.
- So funktioniert’s: Ein vermeintlicher Käufer meldet sich (oft auf Englisch oder in gebrochenem Deutsch) und hat es sehr eilig. Er kann den Artikel nicht selbst abholen, will aber sofort einen Kurierdienst (z.B. DHL, DPD, FedEx oder “Die Post”) schicken. Der Kurier, so heisst es, bringt das Geld passend in einem Umschlag mit und nimmt die Ware entgegen. Kurz darauf erhältst du eine gefälschte E-Mail oder SMS, die aussieht, als käme sie vom Kurierdienst. Darin steht, du müsstest eine kleine “Versicherungsgebühr” oder “Aktivierungsgebühr” online bezahlen, um den Vorgang zu starten. Dieses Geld, so das Versprechen, wird dir vom Kurier mit dem Kaufpreis erstattet. Stopp! Genau hier schnappt die Falle zu. Das Geld, das du überweist, ist weg und einen Kurier gibt es natürlich nicht.
- Rote Tücher (Warnsignale):
- Der Käufer will nicht selbst kommen, sondern sofort einen Kurier schicken.
- Die Kommunikation wechselt schnell auf WhatsApp.
- Du sollst eine Gebühr im Voraus bezahlen.
- Du erhältst einen Link zu einer Zahlungsseite.
- So schützt du dich: Echte Kurierdienste oder die Post transportieren niemals Bargeld für Privatgeschäfte in einem Umschlag. Breche den Kontakt sofort ab. Klicke auf keine Links und überweise kein Geld. Melde das Profil umgehend an vendino.ch.
2. Phishing: Der Köder nach deinen Daten
Phishing (ein Kunstwort aus “Password” und “fishing”) ist der Versuch, deine persönlichen Daten wie Passwörter oder Kreditkarteninformationen zu “angeln”.
- So funktioniert’s: Du erhältst eine E-Mail oder SMS, die täuschend echt so aussieht, als käme sie von vendino.ch, deiner Bank oder einem Zahlungsdienst wie TWINT. Unter einem Vorwand (z.B. “Dein Konto muss verifiziert werden”, “Es gab ein Sicherheitsproblem” oder “Du hast eine Zahlung erhalten”) wirst du aufgefordert, auf einen Link zu klicken und dich auf einer gefälschten Website einzuloggen. Tust du das, haben die Betrüger deine Login-Daten.
- Rote Tücher (Warnsignale):
- Unpersönliche Anrede (“Sehr geehrter Kunde”).
- Rechtschreib- und Grammatikfehler.
- Drohungen oder extrem dringender Handlungsbedarf (“Dein Konto wird sonst gesperrt”).
- Der Link in der E-Mail führt zu einer seltsamen Web-Adresse (fahre mit der Maus über den Link, ohne zu klicken, um die echte URL zu sehen).
- So schützt du dich: Klicke niemals auf Links in solchen Nachrichten. vendino.ch wird dich nie per E-Mail nach deinem Passwort fragen. Logge dich immer direkt ein, indem du
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selbst in deinen Browser eingibst.
3. Der gefälschte TWINT-Screenshot
TWINT ist super praktisch, aber auch hier haben Betrüger eine Methode entwickelt.
- So funktioniert’s: Du verkaufst etwas und der Käufer möchte mit TWINT bezahlen. Kurz darauf schickt er dir per WhatsApp einen Screenshot, der eine erfolgreiche Zahlung an dich zeigt. Er drängt darauf, die Ware schnell zu erhalten oder abzuholen. Wenn du dich nur auf den Screenshot verlässt und nicht selbst nachprüfst, verlierst du deine Ware ohne je Geld gesehen zu haben.
- Rote Tücher (Warnsignale):
- Der Käufer schickt nur einen Screenshot als Beweis.
- Er macht Druck und will die Transaktion überhastet abschliessen.
- So schützt du dich: Ganz einfach: Vertraue ausschliesslich deiner eigenen TWINT-App. Öffne die App und prüfe unter “Bewegungen”, ob das Geld wirklich angekommen ist. Erst dann übergibst oder versendest du die Ware.
4. Der Trick mit der Überzahlung
Diese Masche ist etwas älter, kommt aber immer noch vor. Sie zielt ebenfalls auf Verkäufer ab.
- So funktioniert’s: Der Käufer (oft angeblich aus dem Ausland) überweist dir “aus Versehen” zu viel Geld. Er kontaktiert dich, entschuldigt sich für seinen Fehler und bittet dich, ihm die Differenz zurückzuüberweisen. Der ursprüngliche Scheck oder die Überweisung war jedoch gefälscht und platzt nach ein paar Tagen. Das Geld, das du zurücküberwiesen hast, ist aber echt – und für dich verloren.
- Rote Tücher (Warnsignale):
- Der Käufer überweist ungefragt mehr als den vereinbarten Betrag.
- Er bittet um eine schnelle Rückzahlung der Differenz.
- So schützt du dich: Akzeptiere niemals Überzahlungen. Bestehe auf dem exakten Kaufbetrag. Wenn ein solcher Fall eintritt, warte mindestens 1-2 Wochen, um sicherzugehen, dass das Geld auch wirklich auf deinem Konto bleibt, bevor du irgendeine Handlung in Erwägung ziehst. Am besten brichst du den Deal aber sofort ab.
Was tun, wenn du doch hereingefallen bist?
Schäme dich nicht, das kann jedem passieren. Wichtig ist, schnell zu handeln:
- Melde es uns: Informiere sofort den vendino.ch-Support über das Profil des Betrügers, damit wir ihn sperren können.
- Kontaktiere deine Bank: Wenn du Konto- oder Kreditkartendaten weitergegeben hast, sperre sofort deine Karten und informiere deine Bank.
- Erstatte Anzeige: Melde den Betrug bei der Kantonspolizei. Sammle alle Beweise wie Chatverläufe und E-Mails. Du kannst dich auch an das Nationale Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) wenden.
Sei wachsam, aber lass dir die Freude am Stöbern und Handeln nicht nehmen.
Dein vendino.ch-Team